Andrea Nahles, Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), betonte bei der Bilanz des Berufsberatungsjahres 2022/23, dass trotz ähnlicher Zahlen bei den gemeldeten Ausbildungsstellen und Bewerbern die Passungsprobleme gewachsen sind, und appellierte an beide Seiten, mehr Kompromissbereitschaft zu zeigen. Doch was lässt sich aus den Zahlen der BA genau herauslesen?
Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit
Im Zeitraum von Oktober 2022 bis September 2023 wurden laut Agentur insgesamt 545.000 Berufsausbildungsstellen gemeldet, ähnlich wie im Vorjahr. 422.000 Bewerberinnen und Bewerber suchten in diesem Zeitraum über die BA eine Ausbildung, was zunächst immerhin einen Stopp des Rückgangs der Bewerberzahlen bedeutet (siehe Abb. 1).
Eine Herausforderung bleibt dennoch bestehen, da es weiterhin mehr betriebliche Ausbildungsstellen als Bewerberinnen und Bewerber gibt. Am Ende des Beratungsjahres gab es 73.000 gemeldete unbesetzte Ausbildungsstellen, ein Anstieg um 5.000 im Vergleich zum Vorjahr.
Zudem fanden 26.000 Bewerberinnen und Bewerber kein passendes Angebot, was wieder 16% mehr sind im Vergleich zum Vorjahr.
Die Passungsprobleme haben also zugenommen, und der Ausbildungsmarkt bleibt durch regionale und berufliche Unterschiede kompliziert. Die Besetzung von Ausbildungsstellen in Lebensmittelberufen, Orthopädie- und Reha Technik, Bau- und baunahen Berufen, Fahrzeugführung, Metallberufen sowie Hotel- und Gaststättenberufen gestaltete sich laut Zahlen besonders herausfordernd.
Hinter den Zahlen
Wichtig hierbei ist zu verstehen, dass die BA die Statistiken lediglich aus ihren gemeldeten Klienten abbildet, also der Ausbilder und der Arbeitssuchenden. Die Dunkelziffer der unbesetzten Stellen wird insgesamt noch viel größer vermutet. So haben bis September 2023 nur 202.000 Bewerberinnen und Bewerber der BA gemeldet eine Berufsausbildung begonnen zu haben, was bedeutet, dass 50 Prozent der anderen Bewerberinnen und Bewerber letztendlich leider einen alternativen Weg eingeschlagen haben müssen (u.a. weiterer Schulbesuch, Studium, Arbeit oder Arbeitslosigkeit).
Gleichzeitig existieren neben den offiziellen 73.000 bleibenden “unbesetzten Ausbildungsstellen” auch viele weitere Ausbildungsstellen, wo die Arbeitgeber die Stellen nach erfolgloser Suche im September stornieren und für das Folgejahr nicht mehr anbieten.
Wie der Ausbildungssituation trotzen?
Die genannten Zahlen und Statistiken zeigen uns Jahr für Jahr folgendes auf: Azubis werden händeringend gesucht und viele Jugendliche werden nicht mehr erreicht mit dem Konzept “Ausbildung”. Zudem sind viele Berufsgruppen nicht mehr attraktiv genug, was den Unternehmen zu schaffen macht.
iAzubi versucht genau dieses Problem zu adressieren: Viele Jugendliche im Ausland träumen von fairen und geregelten Arbeitsbedingungen und einem Leben in Europa und suchen nach dem richtigen und nachhaltigen Zugang. Deutschland und seine Politik fördern nicht ohne Grund qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland, wie das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz zeigt.
Und damit die Azubis auch nachhaltig im Unternehmen bleiben, unterstützt iAzubi beide Seiten mit seiner Expertise und zeigt, dass dieses Konzept vielversprechend ist.
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