Im letzten Jahr wurden in Deutschland so viele Ausbildungen vorzeitig beendet wie noch nie – insgesamt 155.000 Verträge. Experten sagen, dass der Arbeitsmarkt eine Rolle spielt. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hat berechnet, dass die sogenannte Lösungsquote im Jahr 2022 auf 29,5 Prozent gestiegen ist, im Vergleich zu 27 Prozent im Jahr zuvor. Etwa ein Drittel der Abbrüche passierten während der Probezeit, ein weiteres Drittel danach, aber noch im ersten Ausbildungsjahr, und knapp 23 Prozent im zweiten Jahr.
Die Lösungsquote zeigt den Anteil der vorzeitig beendeten Ausbildungsverträge an allen gestarteten Ausbildungen. Die meisten enden durch Vertragsaufhebung oder Kündigung. Es ist jedoch nicht klar, wer die Verträge beendet hat.
Das BIBB betont, dass nicht alle Abbrüche endgültige Verlassen des Bildungsbereichs bedeuten. Viele Auszubildende wechseln nur den Betrieb oder Beruf, mindestens die Hälfte fängt eine neue Ausbildung an. Dies unterstreicht verstärkt die aktuellen Passungsprobleme im Ausbildungsmarkt, die wir bereits im letzten Beitrag zu den aktuellen Bilanzen der Agentur für Arbeit aufgriffen.
Lösungsquoten im Detail
Die höchsten Lösungsquoten gibt es im Handwerk (36,7 Prozent), in Freien Berufen (34,7 Prozent) und in der Hauswirtschaft (32,6 Prozent). Industrie und Handel sowie Landwirtschaft haben mittlere Quoten (ca. 26 Prozent). Im öffentlichen Dienst sind die Quoten mit 9 Prozent niedrig. Die Abbruchquoten bei Männern und Frauen unterscheiden sich kaum.
Ursachen des Trends
Die Ursachen für die Ausbildungsabbrüche sind vielfältig und komplex. Leistungsbereitschaft, betriebliche Bedingungen, Ausbildungsqualität, Investitionen und Berufsattraktivität spielen eine Rolle. Die positive Lage am Arbeitsmarkt könnte auch ein Grund sein, da Auszubildende bei Problemen leichter einen neuen Platz finden können. Betriebe könnten auch aufgrund von Nachwuchsmangel Azubis einstellen, die vielleicht weniger geeignet sind, was zu mehr Problemen und vorzeitigem Abbruch führen kann. Ende 2022 waren bundesweit 1,2 Millionen Personen in Ausbildung, und es wurden knapp 470.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen.
Einschätzung & Lösungsmöglichkeiten
Aus den genannten Ursachen ergibt sich nach unseren Erfahrungen und denen unserer Kunden zusammenfassend die ‘falsche Erwartungshaltung’ als eines der primären Hauptprobleme. Aus Sicht der Azubis sind heutzutage viele Ausbildungsberufe nicht attraktiv genug, wie eine aktuelle Umfrage der Wirtschaftsjunioren bestätigt: Für die Gen Z ist gute Bezahlung oberste Priorität (80%). Work-Life-Balance steht bei 74%, abwechslungsreiche Tätigkeiten bei 71% im Fokus. Ein positives Image ist für etwas über die Hälfte wichtig. Im Gegensatz dazu erwarten Ausbildungsbetriebe motivierte und qualifizierte Azubis, die wissen, was sie in der Ausbildung erwartet. Aufgrund niedriger Bewerberzahlen haben die meisten jedoch keine große Auswahl und müssen kompromissbereit Azubis aufnehmen, die möglicherweise bald selbstständig abbrechen oder entlassen werden müssen.
iAzubi kann viele dieser Probleme durch die Vermittlung von Kandidaten aus dem Ausland, die eine Zukunft im Westen suchen, adressieren. Mit Qualifikationen wie dem Abitur und dem Willen, eine Berufsausbildung in Deutschland erfolgreich abzuschließen, liegt unser Augenmerk nicht nur auf der Vermittlung, sondern vor allem auf der nachhaltigen Betreuung in Deutschland. Unser Ziel ist es, den Ausbildungsmarkt wieder in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen.
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