Bremen, 29. Juli, 10:30 Uhr. Wir von der iAzubi GmbH warten gespannt zu dritt am Flughafen auf die Ankunft einer unserer vielen Reisegruppen, heute bestehend aus acht Auszubildenden aus Vietnam. Es ist ein sehr besonderer Tag für alle und soll für unsere jungen Talente ein spannendes Erlebnis mit vielen “ersten Malen” werden.
Das erste mal Fliegen auf Langstrecke
Während unser Tag gerade erst anfängt, sind unsere Azubis bereits über 18 Stunden unterwegs, von Hanoi über Istanbul nach Bremen. Ein wortwörtlich unheimlich großer Schritt in einen neuen Lebensabschnitt mit neuer Umgebung und neuen Herausforderungen. Doch das ist nicht das Einzige, was einige Azubis gespannt, aber auch teils nervös stimmt: Für fast alle Reisenden ist es tatsächlich der erste lange Flug, für einige sogar der allererste Flug überhaupt. Doch als die Gruppe von Azubis mit ihren großen Koffern aus dem Terminal kommt, wirken alle gelassen, glücklich und strahlen mit dem guten Wetter um die Wette. Wir begrüßen uns alle herzlich, plaudern kurz und kümmern uns anschließend um die Logistik, denn einige müssen nach Cuxhaven, während die anderen nach Norden/Norddeich fahren.
Das erste mal Verkehrsmittel in Deutschland
Da unsere Azubis ihre Koffer nicht für einen Urlaub, sondern für einen Wechsel ihres Lebensmittelpunkts nach Deutschland gepackt haben, sind diese natürlich nicht gerade handlich. Wir entschließen uns, mit zwei Autos und einer Gruppe im Zug zu fahren. Für die Mitfahrer*innen im Auto ist es das erste Mal, dass sie in einem Auto sitzen und zudem auch das erste Mal auf der Autobahn. In Vietnam haben nur 2% der Haushalte ein Auto, da Autos zum einen zu teuer sind und zum anderen in den großen Städten viel unflexibler als die guten alten Roller. Viele unserer Azubis aus Asien leiden daher schnell unter Reiseübelkeit.
Für unsere Zug-Reisegruppe ist es das erste Mal, dass sie Straßenbahn fahren und ein großes Zugnetz nutzen. Das wird die Azubis zukünftig flexibler machen. Unsere Azubis erleben zum ersten Mal eine sehr multikulturelle Stadt und in den Verkehrsmitteln und am Bahnhof gängige Gesten und ein kulturelles Miteinander, wie “einen Platz frei machen für ältere Menschen” oder dass fremde Menschen unaufgefordert den Azubis helfen, ihre Koffer die Treppen zum Gleis hochzutragen. Wertvolle erste Eindrücke in einem neuen Land.
Die erste eigene Wohnung
15:00 Uhr: In Norden angekommen, geht es in die erste eigene Wohnung, auch wenn dies als Azubi zunächst noch eine kleine WG ist. In Vietnam ist es sehr typisch, dass Familien sehr lange auch mit mehreren Generationen auf engstem Raum zusammenleben. Junge Familienmitglieder ziehen nur sehr selten vor einer eigenen Familiengründung aus; der Wohnraum in den großen Städten ist sowieso mehr als knapp und dementsprechend teuer. Daher freuen sich die Azubis auf ihre Zimmer und sind stolz, nun so viel Platz zu besitzen.
Die Wohnungen werden von iAzubi als Teil des Betreuungskonzeptes organisiert, wobei Möbel, Geräte wie etwa Waschmaschine, Kühlschrank, Staubsauger und andere Dinge zur Erstausstattung bereits vorhanden sind. Diese konnten wir mit Hilfe unserer Partner als Entlastung und Erleichterung für den Start organisieren (wir werden in einem weiteren Artikel näher berichten).
Neues Land, neues Umfeld
Wir geben den Azubis Zeit, ihre Sachen auszupacken und einzuräumen, sich auszuruhen oder ihre Familie daheim zu kontaktieren. Währenddessen nutzen wir die Zeit, um weitere Dinge zu organisieren, denn die Azubis brauchen beispielsweise SIM-Karten, um auch unterwegs mobil zu bleiben (ohne Google Maps können sie sich in der neuen Umgebung nicht fortbewegen). Anschließend gehen wir zusammen mit den Azubis weitere Besorgungen machen, denn sie brauchen z.B. noch Decken, Kissen und einige Haushaltsutensilien zumindest für die ersten Tage.
Das erste deutsche Essen und das erste mal Nordsee
19:45 Uhr: Zum Abschluss des Tages versammeln wir nochmal alle neuen Auszubildenden und stellen ihnen zwei Auszubildende vor, die schon länger in Deutschland sind. Zusammen gehen wir zu einem unserer Ausbildungsbetriebe, dem Restaurant Havanna, wo eine Auszubildende ihren Chef und ihr Arbeitsumfeld das erste Mal in Person kennenlernt. Das gemeinsame Abendessen bietet den Azubis die Möglichkeit, sich über ihre ersten Erfahrungen auszutauschen, und für viele ist es zudem das erste authentische deutsche Schnitzel, das natürlich als Portion viel zu groß ist.
21:20 Uhr: Obwohl man denken könnte, dass die Azubis nach einem so ereignisreichen Tag müde sein müssten, hatten alle noch Lust auf einen Spaziergang. Daher ließen wir es uns nicht nehmen, den Azubis die Umgebung und speziell den Strand und das Meer zu zeigen. Die Stufen des Deiches erklommen, konnten die Azubis dann den Ausblick aufs Meer und den Sonnenuntergang genießen. Die schnell für Fotos gezückten Handys ließen nur vermuten, dass dies vielleicht das i-Tüpfelchen eines erfolgreichen ersten Tages in Deutschland war. Wir hoffen, dass in solchen Momenten die anstrengende, lange Reise sowie Gefühle wie Heimweh und Zweifel schnell in Vergessenheit geraten.
23:00 Uhr: Nachdem wir noch einige organisatorische Fragen zu den Wohnungen und zum Vorgehen der nächsten Tage abstimmen konnten, ging es für uns von iAzubi wieder zurück nach Bremen, da dort bereits in den nächsten Tagen weitere neue Azubis landen werden.
In den darauffolgenden Tagen gilt es für die Azubis in Norden nicht, die Füße hochzulegen, sondern weiter ihre Checklisten abzuarbeiten. Unter anderem steht an: ein Fahrrad abholen, die Anmeldung im Rathaus, eine Kontoeröffnung oder etwa die Erkundung der Stadt und der Einkaufsmöglichkeiten zusammen mit unseren älteren Azubis.
Im Regen stehen lassen? Nicht mit iAzubi!
Stellen Sie sich vor: Sie sind in einem neuen Land, die Kultur ist fremd, die Sprache noch eine Herausforderung, Sie haben kein Internet und kennen die Prozesse in dem Land nicht – eine ganz schön große Herausforderung, insbesondere für einen jungen Menschen, der das erste Mal ganz alleine selbstständig sein muss.
Wir von iAzubi glauben an Fachkräftezuwachs aus dem Ausland, solange die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen für diese ordentlich und fair aufgestellt sind. Das Ausbildungsunternehmen muss für den fachlichen Aufbau und auch den Aufbau von Erfahrungen im Arbeitsleben sorgen, kann sich aber außerhalb dessen nicht grenzenlos um alles Weitere kümmern. Daher möchten wir zusammen mit unserer Expertise, unseren Konzepten und auch Partnern sicherstellen, dass sich um das Wohl der jungen Talente gesorgt wird, damit diese nachhaltig ihre Ausbildung abschließen und ihr Leben in Deutschland festigen können. Neben den organisatorischen Dingen, die gemacht werden müssen, ist eines der wichtigsten Erfolgsfaktoren und damit auch dem Verbleib dieser Talente das Wohlbefinden der Menschen. Hier bieten wir mit unserem Betreuungskonzept nicht nur ein immer offenes Ohr, sondern mit unseren pädagogisch ausgebildeten Betreuern auch neutrale Bezugspersonen, die die Persönlichkeitsentwicklung mit dem Ausbildungsbetrieb zusammen abstimmen und Handlungsempfehlungen aussprechen können.
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